Kurzstellungnahme der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der DSJ (KOS) Zum Thema: Ziele und Umsetzung des Sicherheitskonzeptes der DFL „Sicheres Stadionerlebnis“
„Der Großteil der Ultras bewegt sich in der Altersspanne von 16 bis 23 Jahren. Die Fanprojekte beobachten vor diesem Hintergrund mit wachsender Sorge, dass sich bei dieser Zielgruppe, das Verhältnis zur Polizei kontinuierlich verschlechtert. Wir beobachten aber auch, dass bundesweit beachtete Polizeieinsätze in den Stadien zur Verhärtung der Situation insgesamt beitragen, so etwa beim Champions-League-Spiel von Schalke 04 gegen Paok Saloniki, als die Polizei unter Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock in den Heimsektor eindrang, um eine als volksverhetzend deklarierte Fahne – was sich im Nachhinein als falsch herausstellte – zu entfernen. Von seiten der Schalker Fans wird der örtlichen Polizei bis heute vorgeworfen, dass sie nicht in der Lage sei, Fehler einzugestehen. Die Verfestigung dieses Feindbildes und eine damit einhergehende wachsende Distanz vieler junger Menschen zur demokratisch und freiheitlich verfassten Grundordnung dieser Gesellschaft dürfen uns nicht kalt lassen. Die KOS und die Fanprojekte begrüßen und unterstützen die Initiativen auf seiten der Fans, die versuchen, dieser Entwicklung entgegenzuarbeiten.“
[…]
„Die Problemlagen rund um die Fußballspiele wird man nur mit den Fanszenen lösen können, nicht gegen sie und nicht über ihre Köpfe hinweg. Um die dringend benötigte Beteiligung der Fans an diesen Prozessen zu ermöglichen und zu organisieren, sind die Fanprojekte wie auch die Fanbeauftragten der Vereine ein unverzichtbarer Faktor. Diese Feststellung gilt ganz allgemein, weil die konstruktive Interessenvermittlung zwischen den Fans und den Institutionen des Fußballs und der staatlichen Behörden in Zukunft weiter die zentrale Herausforderung im Arbeitsfeld bleiben wird.“
Die vollständigen Stellungnahmen der KOS, DFL, UnsereKurve sowie der Polizeigewerkschaften sind unten folgendem Link zu finden.