Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) plädiert für eine Fortsetzung der Pilotphase der nordrhein-westfälischen Polizeistrategie, welche die lageangepasste Reduzierung von Polizeikräften bei Fußballspielen vorsieht. Die Bewertung dieser Pilotphase nach bisher zwei Monaten fällt weitgehend positiv aus. Seit dem Beginn des Spielbetriebs, in der 3. Liga schon ab Ende Juli, haben sich die Konflikte auf den An- und Abreisewegen in der überragenden Mehrzahl der Spiele deutlich vermindert. Dieses gilt für alle Spiele der oberen vier Ligen. Diesen Trend gilt es fortzuführen.
Sicherlich sollte niemand glauben, dass Fußballspiele gänzlich ohne Konflikte ablaufen, gerade bei Derbys reagieren Fans besonders sensibel auf Provokationen, wie z.B. jüngst beim Spiel Köln –M´gladbach. Solche Szenerien sind dennoch die Ausnahmen im wöchentlichen Ligabetrieb und sollten keinesfalls dazu führen, den grundsätzlich unterstützenswerten Ansatz der neuen Polizeistrategie für gänzlich ungeeignet zu halten. Eine Fortführung der Strategie bis zum Ende der Hinrunde würde die BAG deshalb für richtig halten, und ermutigt den Innenminister Jäger ausdrücklich zu diesem Schritt. Damit könnten noch belastbarere Zahlen und Fakten ermittelt werden, die letztlich eine qualifizierte Auswertung dieses Pilotprojektes erst ermöglichen. Matthias Stein, Sprecher der BAG: „Das Pilotprojekt von NRW entspricht den Intentionen der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte und das präsentierte Fazit deckt sich mit unseren Erwartungen. Die BAG hofft, dass sich andere Bundesländer vom Beispiel NRW überzeugen und ermutigen lassen, eigene Schritte in diese Richtung unternehmen.“
Matthias Stein
BAG Sprecher