Rund um die Drittligapartie des FC Hansa Rostock beim FC Bayern München II im Stadion an der Grünwalder Straße kam es in Folge der Identitätsfeststellungen einzelner Hansafans zu einer Reihe von Ereignissen, die im Nachgang in den Medien als „Randale“ und „Auseinandersetzungen“ seitens der Hansa-Anhänger beschrieben wurden. Die Pressemitteilung der Polizei dient dabei als Quelle und beschreibt lediglich dessen Betrachtungsweise auf die Geschehnisse. Sie ersetzt jedoch keine sachliche, objektiv kritische mediale Berichterstattung. Zum Abbau bestehender Vorurteile über Fußballfans fordern wir aber genau jene Betrachtungsweise aller beteiligten Parteien.
Wir möchten an dieser Stelle zur Versachlichung beitragen und stellen hierbei insbesondere die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der polizeilichen Maßnahmen und ganz speziell derer des eingesetzten Unterstützungskommando (USK)! Im Vorfeld des Spiels und bei Ankunft der Hansafans in München deutete nichts auf eine aggressive Grundstimmung hin. Die konfrontative Ausrichtung der geschlossenen sowie bewaffneten Polizeieinheiten und der durchgeführten Maßnahmen führte indessen nicht zu einer Aufrechterhaltung des bis dahin entspannt ablaufenden Spieltags. Das Anbringen von Aufklebern ist aus unserer Wahrnehmung heraus keine Rechtfertigung für einen körperlich aggressiven und offensiv-konfrontativen sowie respektlosen Umgang mit den Fußballfans. Die eingesetzten Einheiten zeigten im gesamten Verlauf der Geschehnisse kaum Kommunikationsbereitschaft.
Mit Blick auf die einseitige mediale Berichterstattung im Nachgang des Spiels bleibt festzuhalten, dass das Auftreten der Fans keine Begründung für die anschließend gewählten polizeilichen Mittel lieferte. Ein besonnenes und nachvollziehbares Auftreten der Polizei ist die praktikabelste Form von Deeskalation.